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Chronozeichen beschreiben unseren gedanklichen Umgang mit Zeit. Sie visualisieren Aspekte des Erinnerns, des Erwartens und der Anschauung. In welcher Weise, hängt von den Möglichkeiten des Mediums selbst ab. Medien können Zeitphänomene durch bestimmte Kunstgriffe verdeutlichen. Dabei wirken sie umgekehrt auf unsere Wahrnehmung und unser Verständnis von zeitlichen Zusammenhängen und Begebenheiten.
(Vgl. Großklaus 1995: 12ff)

Auf Großklaus Text »Medien-Zeit, Medien-Raum« stützend, möchte ich im Folgenden diese Chronozeichen textlich sowie bebildert vorstellen und ihren Einfluss auf unsere Wahrnehmung von Zeit und Raum erläutern.

Medien & Zeit Die modernen, bildgebenden Medien verändern unsere gewohnte Wahrnehmung von Zeit und Raum. Zeit und Raum stellen nämlich keine festen Größen dar. Sie sind stets abhängig von ihrer Beschreibung. In der heutigen, mediengeprägten Zeit sind es immer mehr Bilder, die uns Inhalte vermitteln. Diese Inhalte wirken umgekehrt auf unsere Wahrnehmung. mehr →

Chronozeichen Chronozeichen dienen den gesellschaftlichen Kollektiven zur Verständigung über kulturelle Standards und zur Bezeichnung räumlicher und zeitlicher Strukturen. Sie können, je nach darstellenden Medium, unser subjektives, individuelles Zeiterleben verdeutlichen.
(Vgl. Großklaus 1995: 12ff) mehr →

Medienzeit Die bildgebenden Medien ästhetisieren unsere Zeiterfahrung. Wir können immer besser unsere innerlich erlebte Zeit nach außen tragen, inszenieren. Die Werkzeuge dafür wachsen mit dem medientechnischen Fortschritt, doch wirken umgekehrt auch auf unsere Haltung zur Zeit selbst. mehr →

Medien & Zeit

Raum & Zeit

Um das Phänomen der medialen Verformung von Zeit und Raum gedanklich und visuell durchleuchten zu können, muss ich vorerst klären, wie wir Zeit und Raum wahrnehmen. Raum und Zeit stellen nämlich keine festen Gegenstände dar, sondern wandeln sich mit der Art und Weise ihrer Betrachtung.

Medien & Zeit

Raum & Zeit

Zeit und Raum stellen keine festen Größen dar. Sie sind stets abhängig von ihrer Beschreibung. In der heutigen mediengeprägten Zeit sind es immer mehr Bilder, die uns Inhalte vermitteln. Die modernen Medien verändern unsere gewohnte Wahrnehmung von Zeit und Raum.

Dem deutschen Philosophen Ernst Cassirer (1874 – 1945) nach sind Zeit und Raum keine physikalischen Gegenstände, sondern vielmehr Ordnungen. Sie sind Leistungen unseres Gehirns, notwendige Bedingungen zur Erfassung der Umwelt und zur Strukturierung von Ereignissen. Raum- und Zeitwahrnehmung basieren auf Relationen, Beziehungen von Entitäten, Beziehungen zwischen uns und unserer Umwelt. Es sind Ordnungsprinzipien, die unserem logischen Denken entspringen. Raum und Zeit stellen somit die „Grundpfeiler“ unserer Erkenntnis dar. (Cassirer 1930: 17 - 22)

Medien & Zeit

Raum & Zeit

Die Begriffe Raum und Zeit dienen der Strukturierung unseres Umfeldes, sie ermöglichen uns, Entwicklungen wahrzunehmen und zu beschreiben. Wir erfahren Raum durch Überlagerungen, Größenunterschiede, Unschärfe, Texturen, Farbe, Licht und Schatten. (Vgl. Cassirer 1930: 17-22)

Zeit macht sich erfahrbar durch Bewegungen, Veränderungen, Abläufe oder Zyklen. Durch biologische Rhythmen wie der Wechsel von Licht und Schatten, Tag und Nacht. Durch Alterungserscheinungen wie das Rosten von Gegenständen. Durch die Endlichkeit eines Menschenlebens. (Vgl. ebd.: 17 - 22)

Da beide Ordnungen unabhängig von den Dingen bestehen und lediglich ihre Bezüge zueinander beschreiben, können sie keine festen Größen darstellen. Es gibt also keine feststehende Zeit- oder Raumanschauung. Raum und Zeit wandeln sich mit dem Betrachterstandpunkt. (Vgl. ebd.: 19 - 26)

Medien & Zeit

Raum & Zeit

Der französische Philosoph Henri Bergson (1859 - 1941) weist darauf hin, dass unsere Wahrnehmung an den Raum gebunden ist, unser Gedächtnis an die Zeit. Denn wenn uns ein Augenblick bewusst wird, wenn wir ihn reflektieren, ihn benennen können, ist er bereits vergangen.

Erinnerungsleistung, Erkennen und Reflektieren sind Vorgänge, die in unserem Bewusstsein, in der Zeit stattfinden. Doch ohne diesen Raum, den wir nun einmal nur visuell wahrnehmen, können wir Zeiträume schlecht abbilden oder darüber sprechen. (Vgl. Volland 2009: 40 - 46)

Medien & Zeit

Raum & Zeit

Auch unbewusste, innerliche Zustände wie Gefühle, Erwartungen oder Gewohnheiten können die Wahrnehmung von Raum und Zeit entschieden beeinflussen. (Vgl. Dück 2001: 24f)

Zu dieser Relativität fand ich ein passendes Zitat:

Imagine that we are sitting in an ordinary room. Suddenly we are told that there is a corpse behind the door. In an instant the room we are sitting in is completely altered; everything in „it has taken on another look; the light, the atmosphere have changed, though they are physically the same. This is because we have changed, and the objects are as we conceive them. Neergaard 1950: 27

Medien & Zeit

Raum & Zeit

Der dänische Filmregisseur Carl Theodor Dreyer (1889 – 1968) umschreibt so seinen Film „Vampyr – der Traum des Allen Grey“ von 1932. (Vgl. ebd.: 27)

Dreyer sprach ein interessantes Phänomen an: Unsere Wahrnehmung kann durch die bloße Information, dass etwas existiert was wir nicht sehen, manipuliert werden. Das Gerücht zum Beispiel, dass sich im Nebenraum eine Leiche befindet, kann die Atmosphäre eines Raumes völlig kippen lassen. Zuvor dachten wir vielleicht darüber nach, wie geschmackvoll die Einrichtung doch ist - doch plötzlich sind wir mit dem Tod konfrontiert. Und das, obwohl wir nicht einmal wissen, ob wirklich eine Leiche im Nebenraum liegt. Die bloße Idee genügt.

Medien & Zeit

Zeit & Zeichen

Wie bereits erwähnt, formen Medien unsere Zeit- und Raumerfahrung. Ein grundliegendes Medium stellt hierbei die Sprache dar. Die Art, wie wir über Zeit und Raum sprechen, beeinflusst auch unsere Wahrnehmung und unser Verständnis dieser.

Medien & Zeit

Zeit & Zeichen

Der Poststrukturialismus beschäftigt sich Ende der sechziger Jahre mit dem Verhältnis von sprachlicher Praxis und sozialer Wirklichkeit. Er vertritt die denkerische Haltung, dass die Sprache die Realität nicht bloß abbildet, sondern sie herstellt. So wie wir kategorisieren und differenzieren, um zu Erkenntnissen über unsere Umwelt zu gelangen, so nehmen wir sie auch wahr. Unser Zeitverständnis ist sozusagen an unsere semiotische Realität gebunden und bestimmt, wie wir über Zeit nachdenken oder sie erleben. (Vgl. Volland 2009: 26f)

Aber nicht nur das gesprochene Wort, sondern jegliche Zeichen, die etwas beschreiben, formen die Wahrnehmung unserer Realität und demnach auch unsere Wahrnehmung von Zeit. In der heutigen, mediengeprägten Zeit sind es immer mehr Bilder und Modelle, die zeitliche Zusammenhänge beschreiben. Und die Anzahl dieser Zeichen wächst.

Medien & Zeit

Zeit & Zeichen

Unsere Realität ist heute immer mehr von Bilder geprägt. Der deutsche Medien- und Kommunikationstheoretiker Norbert Bolz vertritt die Position, dass in der heutigen Zeit die neuen Medien bestimmen, was für uns Wirklichkeit heißt. Er stellt sogar die These auf, dass es kein jenseits der Medien mehr gibt. (Vgl. Bolz 1194: 16)

Götz Großklaus ist Professor für Mediengeschichte an der Universität Karlsruhe und beleuchtet in seinem Buch „Medien-Zeit und Medien-Raum, Zum Wandel der raumzeitlichen Wahrnehmung in der Moderne“ die Veränderungen unseres gewohnten Raum und Zeitverständnisses durch die modernen Medien. Er ist der Meinung, dass die bildgebenden Medien unser Zeitbewusstsein entscheidend beeinflussen.
(Vgl. Großklaus 1995: 39)

Medien & Zeit

Zeit & Zeichen

Die technische Modernisierung hat einen beachtlichen Beitrag zur Stiftung von neuen Zusammenhängen im Raum- und Zeitverständnis geleistet. Auf mechanischem, elektronischen aber auch medialen Weg werden die gewohnten Parameter von Raum und Zeit verändert. Neue Zusammenhänge von raumzeitlicher Nähe und Ferne werden gestiftet. (Vgl. Großklaus 1995: 12)

Während sich früher Nähe und Ferne über Tagesreisen zu Fuß, mit dem Pferd oder dem Schiff erfahren ließen, löst sich mit der Erfindung der Eisenbahn (um nur ein Beispiel zu nennen) unsere Gebundenheit an die gewohnte, als natürlich empfundene Zeit und den natürlichen Umraum. Kommunikationsmaschinen wie der Telegraf, das Fernsehen und später der Computer weiten die natürlichen Grenzen unserer wahrgenommenen Zeiträume. Die neuen Medien erzeugen eine neue Form des Zeiterlebens. Fotografie, Film, Fernsehen oder Videografie implizieren eine medienspezifische Bezeichnung der Ereignisse im Zeitfluss. Eine eigene Synthese von Zeitsequenzen, die unabhängig von der Herrschaft allgemeiner Zeitraster wie der Uhr oder des Kalenders besteht. (Vgl. ebd.: 13f)

Chronozeichen

gemessene Zeit

Das geläufigste Chronozeichen, auf das ich im Folgenden eingehen möchte, ist die gemessene Zeit. Die gemessene Zeit, oder allgemeiner die Uhrzeit, dient der Regulierung individueller und sozialer Abläufe. Sie stellt dabei eine Abstraktion der komplexeren Zeitwirklichkeit dar und hilft uns unser Leben zu synchronisieren.

Chronozeichen

gemessene Zeit

Die Uhrzeit macht den Fortlauf der Zeit erfahrbar. Sie läuft autonom, losgelöst von den Zyklen der Natur und erstreckt sich gleichmäßig von der Vergangenheit in die Zukunft. In der Uhr wird sie von einem zentralen Punkt aus gesteuert. Die Uhr macht aus der diversen eine homogene Zeit. Sie wird auch als lineare Zeit bezeichnet, da sie positiv und geradlinig in eine Richtung verläuft. (Vgl. Gendola 1984: 52ff)

Chronozeichen

gemessene Zeit

Die Uhrzeit nimmt die Angst vor dem Ungewissen. Die regulierte Wiederholung zähmt das Unerwartete, macht das Unvorhersagbare benennbar. (Vgl. Gendola 1984: 52ff)

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden gleichmaßen auf einem positiv verlaufenden Zeitstrahl angeordneten. Die unterschiedlichen Zeiten bilden so eigentlich eine Zeit, in der die Zukunft zur Gegenwart wird, welche aus der Vergangenheit entsteht. Das Paradoxe daran ist, dass die Zukunft dadurch vorhersehbar wird. Die Zeit wird gleich und Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unterscheiden sich nurnoch durch ihren Stand auf dem Zeitstrahl. (Vgl. ebd.: 1984: 52 - 58)

Chronozeichen

gemessene Zeit

Der französische Philosoph Henri Bergson (1859 - 1941) befasst sich gesondert mit der linearen Zeitfigur, die seines Erachtens als medialer Effekt angesehen werden kann. Er kritisiert die allgemeine, gemessene Zeitidee, die Zeit als eine linear und positiv in eine Richtung verlaufende, messbare Größe darstellt. Diese Zeitauffassung gründet sich auf der Tatsache, dass wir Raum und Zeit ähnlich behandeln. Unsere Raumvorstellung beeinflusst unsere Vorstellung von der Zeit. Um die Zeit messen zu können, reduzieren wir die sie zu einer quantitativen Abfolge von gleichwertigen Augenblicken. (Vgl. Volland 2009: 31- 36)

Chronozeichen

gemessene Zeit

Bergson ist der Meinung, dass der Raum nur die Gegenwart zeigt, Entwicklungen ausgeblendet werden. Ihm zu Folge ist unser räumliches Denken praktischer Natur: Um den Raum zu begreifen, reduzieren wir die Komplexität der Wirklichkeit und verinnerlichen nur die reine Lokalisation der Dinge, blenden dabei aber ihre Individualität aus. Diese ist für den Moment der Raumerfahrung nicht von Wichtigkeit, sondern allein der Abstand, die Beziehungen der Dinge zueinander. (Vgl. Volland 2009: 31ff)

Unsere Raumvorstellung wiederum beeinflusst unsere Vorstellung von der Zeit. Um die Zeit ähnlich erfahrbar zu machen, übertragen wir unsere für den Raum angenommenen Gesetzmäßigkeiten auf die Zeit: Wir fangen an, sie zu messen. Zu diesem Zweck reduzieren wir die Zeit zu einer quantitativen Abfolge von gleichwertigen Augenblicken. Wir stellen Zeit auf die gleiche Ebene wie den Raum. Nach Bergson stellt Zeit jedoch viel mehr dar, als eine Aufeinanderfolge von Augenblicken. (Vgl. ebd: 31 - 36)

Chronozeichen

gemessene Zeit

Ein prägnanter Begriff der bergsonschen Zeittheorie stellt dabei die Dauer dar. Sie beschreibt Bergson zu Folge den wahren Charakter der erlebten Zeit. Die Dauer ist mit allen Zeitebenen vernetzt.

Bergson beschreibt die erlebte Zeit als ein unkontrolliertes, produktives Werden. Er betont die Notwendigkeit der Vergangenheit für das Verständnis der Gegenwart, er nennt es sogar ein Nebeneinander von Vergangenheit und Gegenwart. Er erklärt dies damit, dass Dinge für sich stehend nicht erkannt werden können, sondern die Vergangenheit immer in die Gegenwart mit einwirkt. Wenn wir etwas erleben, sind wir mit allen Zeitebenen vernetzt. Wir erkennen die Situation wieder, nehmen sie wahr und reagieren mit gewissen Erwartungen auf sie.
(Vgl. Volland 2009: 40 - 46)

In unserem Gedächtnis sammeln wir Erlebnisse und Bilder. Diese Erinnerungen helfen uns später, Dinge und Situationen wiederzuerkennen, Schlüsse zu ziehen und Entscheidungen zu fällen. Diese gespeicherten Informationen wirken also stets in die Gegenwart.

Der Begriff Zeit beschreibt also vielmehr eine Art Bedeutungszuschreibung. Man kann etwas schlecht klären, indem man es aus seinem zeitlichen Bezugsrahmen reißt.

Chronozeichen

Fotografie

Die Fotografie ermöglicht es uns Augenblicke festzuhalten, die sonst in Vergessenheit geraten würden. Die Fotografien beschreiben dabei Gegenwartspunkte, die in unterschiedlichen Abständen zur Betrachtergegenwart stehen.

Chronozeichen

Fotografie

Je nach technisch bemessener Belichtungszeit stellen diese Punkte unterschiedliche Zeitdauern dar. Spannend ist, dass der fotografisch festgehaltene Augenblick teilweise eine andere Gegenwart visualisieren kann, als die neuronale Leistung unseres Gehirns überhaupt ermöglicht. Die Fotografie kann Zeitfelder eröffnen, die jenseits der natürlichen Zeitwahrnehmungsgrenze liegen. Der Schnappschuss entreißt der in der Zeit ablaufenden Bewegung einen Sekundenbruchteil: eine für uns nicht wahrnehmbare Phase. Trotzdem nehmen wir das Bild später natürlich als einen Moment wahr. (Vgl. Großklaus 1995: 16f)

Dem deutschen Psychologen Ernst Pöppel nach nehmen wir das Jetzt als eine Drei-Sekunden-Dauer wahr. Diese drei Sekunden werden zu einem Ereignis, in Form einer Wahrnehmungsgestalt zusammengefasst. Die heutigen Belichtungszeiten liegen bei bis zu 1/1000-sec. (Vgl. ebd.: 16)

Chronozeichen

Fotografie

Die Fotografie zeigt uns, was unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht. Diese festgehaltenen Momente erweitern unser Gedächtnisarchiv und machen es für andere sichtbar. Es entsteht eine Art kollektives Bildergedächtnis. Die damit entstehende Bilderflut zwingt uns jedoch ständig, uns Bilder schon vergangener Gegenwarten zu vergegenwärtigen. Eine Art ästhetische Präsenz entsteht. (Vgl. Großklaus 1995: 20)

Damit kommt ebenso eine Verdichtung der Gegenwart einher. Großklaus meint, mit der Fotografie ständen wir am Anfang dieser medialen Entwicklung, da diese das Entweichen der Vergangenheit, das sich Entfernen von Erinnerungen, verhindert. Diese ständige Gedächtnis- und Erinnerungsarbeit, die mit dem betrachteten Foto entsteht, sorgt für eine ständig präsente Vergangenheit. Dabei versammelt das Foto zwar Vergangenes in der Gegenwart, blendet jedoch die Zwischenzeit aus. Gezeigt wird nur ein Moment. (Vgl. ebd.: 20f)

Chronozeichen

Fotografie

Das Fotoalbum sammelt sozusagen unterschiedlichste Zeiten. Die festgehaltenen Punkte markieren Momente bewusster Gegenwärtigkeit, die mittels der Fototechnik dem Fluss der Zeit entrissen und festgehalten werden.
(Vgl. Großklaus 20f)

Großklaus zu Folge, lässt sich die Vorgehensweise der Fotografie mit unserer neuronalen Leistung zeitlicher Integration von Ereignissen vergleichen. Wir halten fotografisch fest, was uns bewusst wird. Wir erkennen es später wieder und erinnern uns. Die Fotografie visualisiert sozusagen die zeitliche Markierungsarbeit unseres Gehirns. (Vgl. ebd.: 20f)

Chronozeichen

Film

Der Film fügt die Ferne zwischen den einzelnen Fotos in einer Bewegung zusammen und verbildlicht zeitliche Sukzession. Er bietet reichlich Möglichkeiten zur Inszenierung chronologischer Zusammenhänge. Die Relation des Vorher und Nachher, die Veränderung oder Bewegung, wird im Film besonders ersichtlich.

Chronozeichen

Film

Durch die erstmals filmisch-mediale Thematisierung von Gleichzeitigkeit wird die zeitliche Beziehungsform der Gegenwart erstmals verändert. Die unterschiedlichen Gegenwarten treten in Relation zueinander. Dadurch erscheint die Gegenwart als komplexes Netzwerk vieler Gegenwarten. (Vgl. Großklaus 1995: 23)

Der Film kann die äußerliche Gleichzeitigkeit all dessen, was ist, sowie innererlebte Wirklichkeiten, wie Erinnerungen, Wünsche, Erwartungen, Träume in ihren subjektiv erlebten und gedachten Facetten zusammenbringen. Durch die Filmmontage kann somit die immense Masse an Geschehnissen und ihr Zusammenhang untereinander, ob Innen- oder Außenbilder, Nahes oder Fernes, Vergangenes, Gegenwärtiges sowie Zukünftiges in einer Art Zeit-Totale verbunden erlebt werden. Das Medium Film kann die Formenvielfalt des zeitlichen Zusammenhangs sehr schön beschreiben. (Vgl. ebd.: 26)

Chronozeichen

Film

Die neuen technischen Künste Fotografie und Film ermöglichen die Formulierung von Botschaften, die den Prozess weltzeitlicher Verdichtung ästhetisch adäquat beschreiben können. Die Montage ermöglicht zeiträumlich entferntes Material synchron zu organisieren, gegenüberzustellen und gleichzeitig erfahrbar zu machen. (Vgl. Großklaus 1995: 30f)

Durch die Überwindung räumlicher Begrenzung und die Erfahrung gleichzeitiger Anwesenheit aller Gegenwarten, wird die Lokalzeit auf eine Art Weltzeit erweitert. Die räumlichen und somit auch zeitlichen Grenzen werden gesprengt, um seine eigene und die gemeinsame Welt-Anschauung zu erweitern. (Vgl. ebd.: 32)

Chronozeichen

Film

Wir haben gelernt, schnelle Einstellungswechsel, die mehrere Handlungsstränge in Zeitsprüngen zeigen, als gleichzeitigkeit ablaufend zu lesen. (Vgl. Großklaus 1995: 23f)

Dieser filmische Kunstgriff unterscheidet sich von unserer natürlichen Wahrnehmung. Für gewöhnlich können wir keine Handlungen, die zur selben Zeit an unterschiedlichen Orten stattfinden, auch gleichzeitig wahrnehmen. Trotzdem beschreibt diese wahrgenommene Gleichzeitigkeit von Disparaten eine Art Wahrnehmung, die besonders bei Großstädtern zu finden ist. Das gleichzeitige Ablaufen und Überschneiden von unterschiedlichsten Handlungsebenen. (Vgl. ebd.: 23f)

Chronozeichen

Film

Durch die filmische Parallelmontage werden diese wandernden Zeitfelder oder Zeitnetze ästhetisch fassbar und erfahrbar. Dieses bildhaft-ästhetische Erleben beeinflusst auch die Wahrnehmung der Realität. Es kündigt sich ein neues Zeitbewusstsein an, welches jedoch nicht nur, durch das simulatorische, narrative Kino, an die Bewegung im Raum gebunden ist, sondern den Blick später nach innen wendet. (Vgl. Großklaus 1995: 24f)

Das moderne, experimentierfreudige Kino beschäftigt sich immer mehr mit der subjektiven Wahrnehmung von Zeit. Die alte Zeitwahrnehmung, die sich mit der Veränderung im Raum beschäftigt, geht über in die neue Zeitwahrnehmung, die sich an Reizen, Erregungen, Assoziationen, Erinnerungen in unserem Kopf, in unserem Gehirn orientiert. (Vgl. ebd.: 25)

Chronozeichen

Television

Die Television nennt Großklaus dabei den Inbegriff der Zeitmontage. Die Montage löst dabei das Tempo der geschichtlichen Zeitordnung auf, indem es Vergangenes sowie Gegenwärtiges gleichzeitig zeigt. (Vgl. Großklaus 1995: 48f)

Chronozeichen

Television

Während der Film 24 Bildphasen/Segmente in Form von Fotos pro Sekunde zeigt, lässt der Fernseher pro Sekunde 13 Millionen Bildpunkte aufleuchten. (Vgl. Großklaus 1995: 39)

Die zeitliche Beschleunigung, die mit dem digitalen Verfahren einhergeht, beruht auf dem Prinzip der Zerlegung, Abtastung und Übertragung, wobei Zeitintervalle übersprungen werden. Zeitgrenzen verwischen – Zwischenzeiten gehen verloren. (Vgl ebd.: 39)

Chronozeichen

Television

Fernsehzeit versammelt eine Vielheit unterschiedlicher Zeitgestalten. Allerdings weist die Fernsehzeit keine Kontinuität auf, sie kann abbrechen. Großklaus wählt zur Veranschaulichung die Metapher des Zeitmosaiks oder Netzwerkes, welches von diskontinuierlichen, in Zeitsprüngen wechselnden Konstellationen oder Zeitgestalten beherrscht wird. (Vgl. Großklaus 1995: 48f)

Die Zeit läuft nicht mehr wie gewohnt in eine Richtung, sondern in viele unterschiedliche. Es gibt keinen linearen Entwurf mehr mit Anfang, Mitte und Ende. Die sukzessive Zeit scheint aufgehoben. Das reine ästhetische Zeichen ermöglicht es uns, Dinge, Begebenheiten zu vergleichen, ihre Entwicklung hingegen stößt in den Hintergrund. (Vgl. ebd.: 48f)

Chronozeichen

Television

Mit Netzwerken assoziiert man recht schnell unsere eigenen neuronalen Verzweigungen. Der deutsche Neurophysiologe Wolf Singer führt auf, dass unser Gehirn, ähnlich wie das digitale Netzwerk, non-linear arbeitet. Unsere neuronalen Prozesse organisieren sich auf einem Feld der Verschaltung und Vergleichzeitigung. (Vgl. Singer o.J.: 57, nach Großklaus 1995: 41)

Chronozeichen

Television

Der australische Neurophysiologe John Eccles beschreibt die neuronale Reaktion auf einen Reiz mit der Metapher des Fehrnsehbildschirmes.

Nehmen wir einen Reiz wahr, findet nicht nur eine Kette an Aktionen in einem Gehirnstrang statt, sondern viele punktuelle Muster fangen an zu springen. Mal stärker mal weniger stark. Dieses Muster ändert sich von Augenblick zu Augenblick und würde, wenn die stattfindenden Aktionen leuchten könnten, dem Geflimmer eines Fernsehbildschirmes gleichen. Singer sagt weiter, dass die Interaktion zwischen Medien und Umwelt, der Interaktion zwischen Gehirn und Umwelt gleicht und diese sogar neuronal (medial) repräsentiert. Er zieht also Parallelen zwischen unserer neuronalen und der medialen Organisation. (Vgl. Eccles 1990: 64, nach Großklaus 1995: 41f)

Medien reflektieren sozusagen unsere eigene innerliche Zeit. Sie funktionieren wie unser Nervensystem. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden durch die Medien also verzweigt. (Großklaus 1995: 41f)

Chronozeichen

Computersimulation

Die Computersimulation stellt nicht nur dar, was ist und war, sondern was sein wird bzw. sein könnte. Ob nun die Vergangenheit oder die Zukunft modellartig wiedergegeben wird ist egal, beides basiert auf ähnlichen Codes. Das simulatorische Modell nimmt Situationen vorweg, zeigt mögliche Wirklichkeiten. (Vgl. Großklaus 1995: 56)

Chronozeichen

Computersimulation

Hier ist alles künstlich, auch die dort herrschende Zeitordnung. Die Bildfolgen in der Computeranimation basieren nicht auf Bildern der Wirklichkeit, sondern werden völlig aus dem Nichts, quasi rein aus Daten und Ideen geschaffen. Erzeugung tritt an die Stelle von Nachahmung und Inszenierung. (Vgl. Großklaus 1995: 53)

Hier entspricht jeder Bildpunkt einem Rechenvorgang. Die virtuelle Realität basiert auf Codes - alles rein simuliert. Was wahrnehmbar wird ist ein Modell der Wirklichkeit.
(Vgl. ebd.: 53)

Großklaus versucht nun die Zeitlichkeit dieser Wirklichkeitsmodelle zu beschreiben. Simulatorisch lässt sich die „gesamte“ Zeit abbilden. Die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Großklaus ist der Meinung, dass die Computersimulation unsere kognitiven Meisterungen von Zusammenhängen in Raum und Zeit vollendet. Sogar Situationen können programmiert werden, die real nicht möglich wären. (Vgl. ebd.: 53ff)

Der Medienphilosoph und Kommunikationswissenschaftler Vilém Flusser ist der Meinung, dass die Computeranimation die alten Zeitgrenzen auslöscht. Vergangenheit und Zukunft verschwinden. Im Modell herrscht nur die Gegenwart.
(Vgl. Flusser 1992: 138, nach Großklaus 1995: 54)

Chronozeichen

Computersimulation

Zukunft und Vergangenheit werden in der Medienrealität in der Gegenwart behandelt. Die Gegenwart kann als Schnittstelle der Zeiten angesehen werden. In sich ständig wechselnden Konstellationen verdichten sich oberflächlich die Schnittpunkte der unterschiedlichen Tempori. Die Computeranimation löst sich nicht nur von dem traditionellen Zeitrahmen, sondern auch von der Realität selbst. Es entstehen imaginäre Szenarien, die dem realen Raum und der realen Zeit nicht mehr entsprechen. Eine neue Raumzeit entsteht, eine virtuelle Realität, die neben der uns gewohnten Realität besteht. (Vgl. Großklaus 1995: 65f)

Chronozeichen

Computersimulation

Der mediale Umgang mit Bildern/Zeitbildern, ähnelt dabei dem gedanklichen Umgang mit Bildern/Zeitbildern. So wie wir in der Gegenwart erinnerte, wahrgenommene und erhoffte Bilder verknüpfen, so verknüpfen wir sie auch auf medialer Ebene. Innere Bilder werden ähnlich kognitiv behandelt, wie die äußeren Bilder, die durch die Medien auf uns einprasseln. Innerlich erlebte Bilder werden dabei genauso gespeichert, wie äußerlich erfahrene Bilder.
(Vgl. Großklaus 1995: 58ff)

Die gleichen Filter, die Bilder in unseren Köpfen durchlaufen, durchlaufen auch die Bilder, die in den Medienzeitfenstern erscheinen. Dabei speist unsere Erinnerung nicht mehr nur aus den inneren, gespeicherten Bildern, sondern wird wahrscheinlich ebenso von den gezeigten und gespeicherten Bildern der Medien beeinflusst. Ähnlich ist es mit unseren Erwartungen und generellen Vorstellungen. Auch sie werden von den computeranimierten Bildern geformt.
(Vgl. ebd.: 58ff)

Chronozeichen

Computersimulation

Der Computermonitor kann als Bühne des selektiven Bewusstmachens von Inhalten, die medial inszeniert werden, angesehen werden. Bilder des Vergangenen, des Jetzt-wahrgenommenen, des zukünftig modellhaft Dargestellten werden mediensprachlich zu einer Medien-Wirklichkeit arrangiert, inszeniert und montiert.

Nach Großklaus entspricht die hier herrschende Zeitform dem kognitiven Präsens. Es dient sozusagen als Schnittstelle von Erinnertem, Wahrgenommenem und Erwarteten. Man kann sich dieses Präsens als ein zugleich gedehntes und verdichtetes Gegenwartsfeld vorstellen. (Vgl. Großklaus 1995: 60f)

Die Erfahrung gleichzeitiger Bild-Zeiten im kognitiven Präsens weicht dabei von dem gewohnten, linearen Konstrukt ab. Medienzeit funktioniert anders als die alltägliche, außermediale Zeit. (Vgl. ebd.: 61)

Medienzeit

Zeitinszenierung

Wir können Zukünftiges simulieren, Vergangenes aus den Speichern abrufen und Bildkonstellationen jederzeit aktualisieren. Es entsteht ein Netzwerk aus unterschiedlichsten Zeitgestalten, welches in alle Richtungen ausufern kann. Wir können alle Zeitebenen miteinander vernetzen. Dies läßt die Medienrealität erst entstehen, dies ist ihr Charakter. Mit ihrer Ästhetik wird die Zeit radikal verbildlicht. (Vgl. Großklaus 1995: 69f)

Medienzeit

Zeitinszenierung

Medienzeit heißt also inszenierte Zeit. Bildliche Zeitinszenierung bedeutet bildnerische Zeitreflektion. Das heutige, mediale Zeitalter zeichnet sich durch Bilder aus, die uns Inhalte vermitteln. Dabei formen diese Bilder den abgebildeten Begriff nach ihren diskursiven Regeln.

Digitale Medien liefern immer neue Zeitsymbole und diese Symbole verändern unser Verständnis von Raum und Zeit. Die Medien versammeln entfernte Räume und Zeiten auf dem Bildschirm der Gegenwart. Dadurch erhält die Gegenwart eine übergeordnete Rolle. Alles Geschehen erscheint im Sichtfenster des Momentanen. Alles wird präsent.

Mit medial inszenierter Zeitlichkeit meine ich beispielsweise das momenteinfangende Foto-Zeitbild, das bewegte Film-Zeitbild oder die Live-Bilder der modernen Medien. Sie alle beeinflussen unser Verständnis von Zeit.

Medienzeit

Zeitinszenierung

Doch überführen wir ständig Vergangenheit in die Gegenwart der Medienrealität und Zukunft in die Gegenwart der Computersimulation, so leben wir zunehmend im künstlichen Präsens abstandsloser Augenblicke. Die Gegenwart entwickelt sozusagen eine Eigendynamik. Ein Präsenzzwang entsteht, der Entwicklungen nicht mehr hinreichend darstellen kann. (Großklaus 1995: 45)

Medienzeit

Irritation

In der Medienrealität funktioniert das gewohnte, lineare Zeitkonstrukt nicht mehr. Die alten Zeitmuster reichen nicht mehr aus, der Medienzeit ein visuelles Gesicht zu verleihen. Die Zeit kann netzartig in alle Richtungen expandieren.
(Vgl. Großklaus 1995: 52f)

In der virtuellen Medienrealität werden Entwicklungen ausgeblendet. Die neuen audiovisuellen Medien kennen keine Zwischenzeiten. Um all diese Bilder speichern und aktualisieren zu können, werden die zeitlichen Abstände minimiert. (Vgl. ebd.: 45)

Ereignisse und Eindrücke sind am Bildschirm nicht viel mehr als ein Flackern und Flimmern von Eindrücken, die teilweise völlig aus ihren eigentlichen Kontext gerissen werden. Bildflächen entstehen, die in wechselnden Konstellationen zusammentreten und genauso schnell wieder zerfallen. Eine Art visuelle Zerlegung tritt ein. Zeitgrenzen werden diffus und verwischen. Die Bilderflut bringt ein Chaos mit sich, dessen Struktur wir nicht erkennen. Gewohnte Zeit- und Raumgrenzen scheinen sich aufzulösen. (Vgl. ebd.: 46ff)

Medienzeit

Verlust von Grenzen

Mit den bildgebenden, modernen Medien eröffnen sich nun also eine Vielzahl von Zeiten und Räumen, die sich teilweise überlagern. Unser Blick wird auf eine Fülle an alternativen Möglichkeiten und Informationen geweitet.
(Vgl. Nowotny o.J.: 26)

Doch wann immer wir uns für eine Möglichkeit entscheiden, scheinen wir eine Fülle an anderen Möglichkeiten zu verpassen. Zumindest wird uns dies durch die Medien bewusster. Uns wird bewusster mit was wir alles unsere Zeit verbringen könnten - wo wir sein könnten. Trotz der vielen Möglichkeiten hat der Tag jedoch nach wie vor nur 24 Stunden. Das Gefühl von Zeitnot kommt auf, obwohl wir eigentlich durch die modernen Technologien mehr Zeit denn je haben sollten. (Vgl. ebd. :22f)

Medienzeit

Verlust von Grenzen

Ereignisse müssen in Bezug gesetzt werden. Wichtig ist es zu erkennen, dass die Zeit in den Medien eine andere Zeit ist als im Alltag. Die östereichische Soziologin Helga Nowotny ist der Meinung, dass Technologien nicht nur unsere Gewohnheiten und unsere Wahrnehmung verändern, sondern unseren Blick auf die Dinge, unsere Beziehungen zu Anderen und zu uns selbst. (Vgl. Nowotny o.J.: 24)

Es ist es wichtig, die Beschaffenheit der virtuellen Wirklichkeit zu hinterfragen und aufzudecken was was nicht immer sichtbar ist.

Medienzeit

Verlust von Grenzen

Doch die neuen Medien sind aufgrund ihres Nutzens nicht mehr wegzudenken. Wie wir jenseits des Bildschirmes mit ihnen umgehen, ist entscheidend.

Wir sind diesem Faktum nicht nur passiv ausgeliefert, sondern wir generieren Zeit selbst. Je nach Kultur aber auch subjektiver Erfahrung, ändert sich unser Verhältnis zur Zeit. Um beispielsweise in der Wissenschaft exakte Aussagen machen zu können, abstrahieren wir Zeitabläufe und machen sie messbar. Wir errichten Museen als kollektive Gedächtnisspeicher von Zeitzeichen. Wir gestalten Kalender um eine visuelle Übersicht über das Jahr zu bekommen. Zeit ist also ein kollektiv gestaltetes und geprägtes Produkt menschlicher Koordination und Bedeutungszuschreibung. (Vgl. Nowotny 1989: 9)

Helga Nowotny schreibt in ihrem Buch „Eigenzeit“ nicht ohne Grund:

Denn es sind wir Menschen, die Zeit machen.
Nowotny 1989: 8, Z. 8

Hi! mein Name ist Julia und du hast dir gerade meine Masterabschlussarbeit angeschaut. Ich bin Illustratorin und Grafikdesignerin und lebe in Deutschland.

Meine Arbeiten bebildern Zeitschriften, Platten- cover und Wände.

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